PCA3-Test: Ein neuer Gen-basierter Test verbessert die Diagnostik des Prostatakarzinoms

09.06.2008

Das Prostatakarzinom ist der am häufigsten diagnostizierte bösartige Tumor des Mannes und ist weltweit eine der häufigsten Todesursachen.

Die Diagnose wird durch den behandelnden Urologen durch eine Gewebeentnahme gestellt. Als Indikation für diese Gewebeentnahme sind die digitale rektale Untersuchung, die Bestimmung des PSA-Wertes (Prostataspezifisches Antigen) und die rektale Sonographie durch den Urologen üblich.

Dieses Vorgehen ist leider nur eingeschränkt effektiv, da sich nur bei etwa 30-40 % der auffälligen Patienten in der entnommenen Gewebsprobe (Histologie) ein Prostatakarzinom findet. 

Bei unauffälliger Histologie und weiterhin erhöhten PSA-Werten führt dies oft zu Verunsicherungen und kann erneute Biopsien erforderlich machen. 

Hier setzt der PCA3 (Prostate Cancer Gene 3) Test als vollkommen neuer Testansatz an:

  • Im Anschluss an die Untersuchung durch den Urologen werden Prostatazellen nicht invasiv aus einer Urinprobe analysiert.
  • Das PCA3 ist ein prostataspezifisches Gen, welches von bösartigen Prostatazellen ca. 60-100 fach stärker gebildet und abgegeben wird als das gesunde Prostatagewebe.
  • Aufgrund eines Punktwertes (Score) wird  die Wahrscheinlichkeit für den Nachweis eines Prostatakarzinoms bei einer nochmaligen Gewebsentnahme berechnet.

Ob dieser Test bei gesichertem Prostatakrebs auch Aussagen über die Prognose im individuellen Fall erlaubt, ist Gegenstand weiterer Untersuchungen.

Durchgeführt wird dieser Urintest u.a. durch die Urologen im Medicenter am OEZ in München, deren eigenes Labor die Proben nach Aufarbeitung in ein Speziallabor nach Heidelberg sendet, wo der molekulargenetische Test durchgeführt wird. Das Ergebnis liegt nach ca. einer Woche vor.

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